Der Moorfrosch

Amphib des Jahres 2025

Einer unserer einheimischen Braunfrösche ist der Moorfrosch. Mit einer Körpergröße von 4 bis 7 cm ist er der kleinste der drei Braunfroscharten in Deutschland. Während der Fortpflanzungszeit entwickeln die Männchen eine auffällige Blaufärbung, die sie von anderen heimischen Froscharten unterscheidet. Außerhalb der Paarungszeit lassen sie sich anhand der Größe des Trommelfells und dessen Abstand zum Auge, ihrer Schnauzenform, sowie der Beinlänge bzw. aus der Kombination dieser Merkmale identifizieren. In manchen Regionen Deutschlands entwickeln die Tiere einen relativ breiten, meist hellen Rückenstreifen. Der Moorfrosch wurde zum Amphib des Jahres 2025 gewählt, um auf seine besondere Gefährdung aufmerksam zu machen. In Bayern ist der Moorfrosch laut Roter Liste sogar als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Die größten Bedrohungen resultieren aus den Entwässerung von Mooren und der Intensivierung der Landwirtschaft – damit einhergehend also die Zerstörung seiner Laichgewässern. Nicht zuletzt führt auch der Klimawandel mit geringeren Niederschlägen und höheren Temperaturen oft zu einem zu frühen Austrocknen der Laichgewässer. Wir haben in Oberfranken nur kleinere, recht isolierte Vorkommen, die zusätzlich noch durch die Zerschneidung der Lebensräume gefährdet sind. Der Schutz seiner Lebensräume ist entscheidend für das Überleben dieser Art bei uns in Nordbayern und speziell in Oberfranken. Maßnahmen zur Moorrenaturierung z.B. durch Schließen alter Entwässerungsgräben und anderen Möglichkeiten zur Anhebung des Grundwasserspiegels sollten intensiv geprüft werden.
Das kurze Filmchen bei der Balz der Moorfrösche stellte uns Stephan Klesse zur Verfügung – die Tiere sind meist ziemlich scheu und oft nur mit einem Teleobjektiv zu erwischen.

Geburtshelferkröte

Die Geburtshelferkröte, Alytes obstetricans

Eine der Arten – neben der Kreuzotter – deren Erhalt uns besonders am Herzen liegt und für die wir uns im Herpetologischen Lehrgarten auch engagieren in dem wir eine Arche aufbauen, da sie in Bayern aufgrund ihres sehr begrenzten Vorkommens wohl kurz vor dem Aussterben steht, ist die Geburtshelferkröte.

Sie gilt als das seltenste Amphib in Bayern.

Mit Auftrag der Regierung von Unterfranken bauen wir eine Zuchtgruppe als eine Art Arche auf, aus der auch immer wieder Jungtiere zurück in die Ursprungspopulation gebracht werden sollen.

Die Kreuzotter

Vipera berus

Kreuzottern sind wirklich faszinierende Tiere! Natürlich sind sie giftig, aber wenn man sie in Ruhe lässt und nur beobachtet, dann sind sie keine Gefahr für den Wanderer – im Gegenteil: die Kreuzotter muss den Menschen fürchten. Längst hat die Öffentlichkeit erkannt, dass sie ein wichtiger Teil unserer Natur sind und zum Glück werden kaum noch Kreuzottern erschlagen, aber immer mehr ihrer Lebensräume werden zerstört und leider werden es kontinuierlich weniger Kreuzottern, die man in der Natur beobachten kann.
Seit Jahren setzen wir und für den Schutz der Kreuzottern ein und arbeiten zu deren Schutz auch erfolgreich mit den Behörden zusammen.

Schwanzlurche

Urodela – Molche und Salamander

Während es bei Froschlurchen zu einer äußeren Befruchtung der Eier kommt – also dabei geben die Weibchen die Eier ins Wasser und zeitgleich geben die Männchen ihren Samen ins Wasser (Ausnahme: Geburtshelferkröte) – kommt es bei den Molchen und Salamandern zu einer inneren Befruchtung allerdings ohne Kopulation. Die Männchen geben nach einem stimulierenden Paarungstanz ihren Samen in einer sogenannten Spermathophore ab und locken dann das Weibchen drüber, so dass das Weibchen diese mit der Kloake aufnehmen kann.

Molche legen nach der Befruchtung Eier in Gewässer ab – sie legen ihre Eier normalerweise einzeln ab und kleben sie an die Blattachseln von Wasserpflanzen oder falten sie kunstvoll in die Blätter ein. Nur wenn keine Pflanzen im Laichgewässer sind, dann können es auch kleine Eiklümpchen mit bis zu ca. 10 Eiern sein. Zum Unterschied zu Froschlurchen wachsen bei Molchlarven immer zuerst die Vorderbeine. Mit den feingefiederten Kiemenbüscheln nehmen sie Sauerstoff aus dem Wasser auf.

Froschlurchquappen haben übrigens anfangs ebenfalls äußere Kiemen, ziehen diese aber in den ersten Stunden bis Tagen wieder ein.

Bei den Molchen und Feuersalamander sind die äußeren Kiemen im Regelfall bis kurz vor dem Landgang zu sehen.

Unsere Salamander bringen lebend Junge zur Welt – im Fall des Feuersalamanders sind es bis zu 50 Larven, die das Weibchen, meist in saubere und sauerstoffreiche Bächlein in Buchenwäldern. Der Alpensalamander bringt sogar zwei vollkommen fertig entwickelte  Jungtiere zur Welt, die damit unabhängig sind von dem Vorhandensein von Gewässern.